Adobe hat eine Sensation verkündet: echtes Photoshop auf dem iPhone. Nicht Photoshop Express. Nicht Photoshop Lite. Das Original.
Die App ist ab heute weltweit für iOS-Nutzer verfügbar. Android-Nutzer müssen sich noch bis Ende 2025 gedulden - eine Übung in Charakterbildung, sozusagen.
Dies ist nicht bloß ein weiterer mobiler Bildeditor. Es ist Photoshop in seiner professionellen Form. Ein Projekt am Schreibtisch beginnen, während der Pendlerfahrt daran arbeiten und es beim Fußballspiel der Kinder fertigstellen (während man so tut, als würde man zuschauen). Die nahtlose Integration mit Photoshop im Web macht's möglich.
Die kostenlose Version ist überraschend umfangreich. Der Bereichsreparatur-Pinsel, Tap Select, Ebenen, Masken und sogar Adobes Firefly-KI-Werkzeuge sind enthalten. Fast als hätten sie vergessen, die Feature-Liste von der Finanzabteilung absegnen zu lassen.
Premium-Funktionen? Hier erinnert sich Adobe wieder daran, dass sie ein Wirtschaftsunternehmen sind. Objektauswahl, Zauberstab, Inhaltsbasierte Füllung, Kopierstempel und das Entfernen-Werkzeug kosten 7,99 Euro monatlich oder 69,99 Euro jährlich. Bestehende Photoshop-Abonnenten erhalten diese Funktionen inklusive - wie zuvorkommend.
Adobes Produktpalette liest sich mittlerweile wie ein verwirrender Stammbaum: das klassische Photoshop, Photoshop Express (4,99 Euro/Monat), Adobe Express und jetzt das. Die Marketing-Abteilung scheint ihr Vergnügen am Chaos zu haben.
Dies ist keine gewöhnliche Aktualisierung. Photoshop erkennt endlich an, dass Smartphones auch Computer sind. Die Benutzeroberfläche wurde komplett für Touch-Bedienung neugestaltet und fühlt sich dadurch nicht wie eine zusammengequetschte Desktop-Version an.
Warum das wichtig ist:
- Die große Kluft zwischen mobiler und Desktop-Kreativität ist verschwunden. Das Smartphone ist jetzt ein legitimes professionelles Werkzeug, nicht nur eine aufgemotzte Instagram-Maschine.
- Adobes Schritt zeigt einen Wandel in der professionellen Kreativarbeit - das Büro ist dort, wo das Smartphone Empfang hat.
- Dies setzt sowohl Kreative als auch Konkurrenten unter Druck: Kreative können überall arbeiten (auf Wiedersehen, Work-Life-Balance), und konkurrierende Apps müssen deutlich nachlegen.
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