🚫 Chinas AI-Riese strauchelt - 📚 Experte wünscht sich Dreier-Kandidaten

Guten Morgen aus San Francisco,

China hat ein neues AI-Wunderkind. Angeblich. Manus AI sollte die Welt revolutionieren. Stattdessen scheitert sie an Sandwich-Bestellungen. 🥪

Der Hype war gewaltig: 138.000 Discord-Mitglieder in wenigen Tagen. Einladungscodes für tausende Dollar. Experten überschlugen sich mit Lobeshymnen. 🚀

Die Ernüchterung folgte prompt. Manus ist weder neu noch revolutionär. Es nutzt vorhandene Modelle und hat Probleme mit einfachsten Aufgaben. Einige Demo-Videos waren wohl sogar gefälscht. 🤥

Apropos Ernüchterung: Hugging Face Gründer Thomas Wolf hält AI für einen überambitionierten Streber. Brillant im Auswendiglernen, miserabel im kreativen Denken. Einstein wäre nicht beeindruckt. 🤖

Sam Altman träumt derweil von superintelligenter AI. Wolf würde sich lieber mit einem Dreier-Kandidaten zufriedengeben. Manchmal ist weniger mehr. 🎓

Stay curious,

Marcus Schuler


Credit: manus.ai

Manus AI: Der nächste große Bluff aus China

Ein neues chinesisches AI-Startup namens Manus sorgt für Wirbel in der Tech-Welt - aber die Realität hinkt den großen Versprechungen hinterher.

Die Plattform, die als "erster vollständig autonomer AI-Agent" beworben wird, kämpft mit banalen Alltagsaufgaben wie Essensbestellungen oder Flugbuchungen.

Der Hype begann spektakulär: Über 138.000 Mitglieder strömten innerhalb weniger Tage in den Discord-Server. Einladungscodes wurden in China angeblich für Tausende Dollar gehandelt. Experten überschlugen sich mit Superlativen. Der Produktchef von Hugging Face bezeichnete Manus als "das beeindruckendste AI-Tool aller Zeiten".

Doch erste Tests enthüllen ernüchternde Schwächen. Die Software scheitert regelmäßig an simplen Aufgaben wie der Reservierung eines Restaurant-Tisches oder der Bestellung eines Hähnchen-Sandwiches. Nutzer berichten von Endlosschleifen und Systemabstürzen.

Besonders pikant: Manus wurde gar nicht von Grund auf neu entwickelt. Das Startup nutzt bestehende Modelle wie Claude von Anthropic und Qwen von Alibaba. Die versprochene Revolution der künstlichen Intelligenz entpuppt sich als geschicktes Marketing-Konstrukt.

Die chinesischen Medien feierten Manus trotzdem als "Stolz der heimischen Produkte". Social-Media-Influencer verbreiteten irreführende Videos über die angeblichen Fähigkeiten der Software. Ein führender Entwickler musste später einräumen, dass einige der viralen Demos gefälscht waren.

Weshalb das wichtig ist:

  • Die Geschichte von Manus zeigt exemplarisch, wie Marketing-Hype und technische Realität in der AI-Branche auseinanderklaffen
  • Der Fall mahnt zur Skepsis gegenüber vollmundigen Versprechungen von AI-Startups - besonders wenn diese zu schön klingen, um wahr zu sein

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AI Photo of the Day

Credit: @emme1821 via midjourney
Prompt:
film photography, Llorca DiCorcia, stray black cat walking in the night, Saluzzo, medieval old town, pebbles, nighthawks

Credit: Hugging Face

Hugging Face Gründer Wolf: AI ist nur ein strebsamer Schüler

Thomas Wolf, Mitgründer des New Yorker AI-Unternehmens Hugging Face, bremst die Euphorie um AI als wissenschaftlichen Gamechanger. In einem Essay auf X warnt er vor "Ja-Sagern auf Servern". Der aktuelle Entwicklungspfad der AI führe in die falsche Richtung.

Wolfs Kritik zielt auf den Kern: Heutige AI-Systeme können zwar brillant auswendig lernen, aber nicht kreativ denken. Sie füllen die Lücken zwischen bekanntem Wissen – mehr nicht. Ein Einstein war aber kein Streber mit Bestnoten, sondern ein Querdenker.

Credit: X.com

OpenAI-Chef Sam Altman sieht das anders. Er schwärmt von "superintelligenter" AI, die wissenschaftliche Entdeckungen beschleunigen wird. Auch Anthropic-CEO Dario Amodei träumt von AI-entwickelten Krebstherapien.

Das Problem: AI-Systeme werden heute an Benchmarks gemessen, die nur eindeutige Antworten kennen. Sie belohnen gehorsames Nachplappern statt mutiger Fragen. Wolf fordert neue Maßstäbe, die kreatives Denken und ungewöhnliche Perspektiven messen.

Seine Lösung klingt paradox: Wir brauchen keine Überflieger mit Bestnoten. Sondern Dreier-Schüler, die sehen, was andere übersehen – und die richtigen Fragen stellen.

Weshalb das wichtig ist:

  • Die aktuelle AI-Entwicklung züchtet brave Musterschüler statt revolutionäre Denker
  • Echte Wissenschaft braucht Querdenker, die ausgetretene Pfade verlassen

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people near brown building during daytime
Photo by Sergey Mind / Unsplash

Diese Münchner Teams machen AI nützlich

Während große Konzerne über AI philosophieren, machen fünf Startups aus dem Umfeld der TU München die Technologie alltagstauglich. Die SZ berichtet: Sie lösen konkrete Probleme - und das zieht sogar US-Tech-Firmen in ihren Bann.

Pruna-AI bringt AI zum Schrumpfen. Die Software komprimiert AI-Modelle, bis sie auf Smartphones passen. Gründer Bertrand Charpentier erklärt die Dimension: Würden alle Deutschen täglich fünf Seiten mit ChatGPT erzeugen, bräuchte man dafür zwei Atomkraftwerke. Seine Lösung macht AI grüner und günstiger.

Smart-AIs verwandelt Smartphones in digitale Augen. Die App erkennt Hindernisse in Echtzeit und warnt blinde Menschen. Eine elegante Alternative zu Blindenhunden, die 40.000 Euro kosten und nur für zwei Prozent der 280.000 Sehbehinderten in Deutschland verfügbar sind.

Mit Quantum Diamonds wird Qualitätskontrolle quantisch. Das Team kombiniert Quantensensoren mit AI, um fehlerhafte Computerchips zu finden. Die Chip-Industrie horcht auf - erste Geräte gehen bereits in den Verkauf.

Tozero macht aus Batterie-Müll neue Rohstoffe. Das Team gewinnt sogar Lithium und Graphit zurück - Materialien, die beim üblichen Recycling verloren gehen. Die Vision: automatisierte Recycling-Fabriken weltweit.

Summ-AI knackt die Sprach-Barriere. Die Software übersetzt komplexe Texte in verständliche Sprache. Behörden und Ministerien nutzen das Tool bereits. Mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland profitieren von einfacherer Sprache.

Warum das wichtig ist:

  • Diese Teams beweisen: Echte Innovation verbindet kluge Technik mit konkreten Problemen
  • Die nächste Tech-Revolution kommt vielleicht nicht aus dem Silicon Valley - sondern aus München

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AI & Tech News

Elon Musk hat nach einem hitzigen Schlagabtausch mit Polens Außenminister Sikorski auf X versichert, dass er der Ukraine den Zugang zu Starlink nicht entziehen wird - trotz seiner Kritik an der Ukraine-Politik. Der Satellitendienst, den inzwischen größtenteils Polen finanziert, bleibt damit ein entscheidender Faktor für die ukrainische Kriegsführung, während sich die Debatte um mögliche europäische Alternativen wie Eutelsat fortsetzt.

Chinas Elite pumpt angeblich heimlich Millionen in Musks Firmen

Reiche Chinesen investieren über verschleierte Kanäle Millionen in Elon Musks Privatfirmen SpaceX, xAI und Neuralink. Die Investoren nutzen dabei undurchsichtige Firmenkonstrukte, um ihre Identität zu verbergen, berichtet die Financial Times.

US-Risikokapital fließt wie 2021 - Sechs Startups sahnen 40 Prozent ab

Die US-Startupszene erlebt einen neuen Geldregen - aber nur an der Spitze: OpenAI, Databricks und vier weitere Firmen kassieren fast die Hälfte aller Investments. Der Rest der Branche geht weitgehend leer aus.

ServiceNow greift nach AI-Firma Moveworks

ServiceNow verhandelt über den Kauf der AI-Firma Moveworks aus Mountain View, Kalifornien für knapp 3 Milliarden Dollar, berichten Insider. Die Übernahme könnte in den nächsten Tagen verkündet werden und wäre der bisher teuerste Deal des Software-Konzerns.

Sicherheitslücke bei Milliarden IoT-Geräten: Chinesischer Hersteller betroffen

Spanische Sicherheitsforscher haben im ESP32-Chip des chinesischen Herstellers Espressif einen gefährlichen Fehler gefunden: Der Mikrocontroller, der in über einer Milliarde IoT-Geräten steckt, enthält versteckte Kommandos. Diese ermöglichen es Angreifern, Geräte zu manipulieren und Daten auszulesen.

Dating-Apps schalten künstliche Kuppler ein

Match Group stattet Tinder und Hinge mit AI-Bots aus, die Nachrichten schreiben und Profile aufpolieren. Experten wie Dr. Luke Brunning von der Universität Leeds warnen vor den Konsequenzen: Die Kunst des Flirtens wird outgesourct, während echte Dates zu einer peinlichen Stille führen könnten – als hätte man jahrelang mit einem Chatbot Französisch gelernt, nur um in Paris festzustellen, dass man nur "Bonjour" sagen kann.

Autoren finden AI-Training mit ihren Werken überraschend uncool

Ein US-Bundesrichter in San Francisco erlaubt die Fortsetzung einer Urheberrechtsklage gegen Meta. Autoren wie Sarah Silverman und Ta-Nehisi Coates entdeckten, dass ihre literarischen Werke offenbar zum unfreiwilligen Futter für Metas hungrige Llama-AI-Modelle wurden.


Credit: midjourney

AI Decoded 🔓: Top3 AI-Tools

Ein Sprachmodell, das Texte schreibt, ein Designstudio, das zaubert, und ein Videogenerator, der Menschen überflüssig macht – diese drei AI-Tools prägen den Technologiemarkt im März 2025.

ChatGPT (OpenAI):

  • Schreibt E-Mails und Programmcode
  • Denkt aktiv mit und lernt dazu
  • Arbeitet rund um die Uhr
  • Korrigiert Fehler selbstständig

Canva Magic Studio:

  • Verwandelt Laien in Designprofis
  • Generiert Designs auf Knopfdruck
  • Editiert und animiert automatisch
  • Erstellt Präsentationen in Minuten

Synthesia:

  • Produziert Videos ohne Kamera und Studio
  • Generiert realistische Avatar-Sprecher
  • Spart Zeit und Produktionskosten
  • Erstellt Schulungs- und Marketingvideos in Rekordzeit