Chinesischer Tech-Riese Alibaba setzt alles auf AI-Karte

Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba macht Ernst: In den nächsten drei Jahren will das Unternehmen mehr Geld in künstliche Intelligenz stecken als im gesamten letzten Jahrzehnt. Die Börse reagierte prompt - die Aktie schoss in Hongkong um 14,6% nach oben.
CEO Eddie Wu meint es ernst. Die Quartalszahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Umsatz kletterte um 8 Prozent auf 280 Milliarden Yuan - das schnellste Wachstum seit über einem Jahr. Die Cloud-Sparte, das Herzstück der AI-Ambitionen, legte um 13 Prozent zu.
Alibaba peilt gleich die Königsklasse an: AGI (Artificial General Intelligence). Mit einem neuen Modell für tiefgehendes logisches Denken will man DeepSeek und OpenAI Paroli bieten. Nebenbei kauft sich der Konzern bei AI-Startups wie Moonshot und 01.ai ein - sozusagen als technologische Lebensversicherung.
Auch politisch weht ein milderer Wind. Jack Mas Treffen mit Präsident Xi Jinping deutet darauf hin, dass Peking den Tech-Sektor nicht mehr am ausgestreckten Arm verhungern lässt. Eine überraschende Wende nach 2020, als Ma noch als Prügelknabe für übermütige Tech-Giganten herhalten musste.
Das internationale E-Commerce-Geschäft brummt mit einem Plus von 32 Prozent. Die heimischen Plattformen Taobao und Tmall haben sich stabilisiert. Und die Partnerschaft mit Apple? Die bringt AI-Funktionen auf chinesische iPhones - kein Prestigeprojekt, sondern knallharte Strategie.
Die Konkurrenz schläft allerdings nicht. Huawei, Baidu und ByteDance schielen alle auf den AI-Jackpot. Aber mit prall gefüllter Kriegskasse und Rückenwind aus Peking mischt Alibaba vorne mit.
Warum das wichtig ist:
- Ein Handelsgigant verwandelt sich in einen Tech-Titanen - als würde Amazon AWS mit den AI-Möglichkeiten von heute starten
- Chinas Tech-Sektor kriecht aus dem regulatorischen Schatten - mit AI als Türöffner
- Das AI-Wettrüsten zwischen Ost und West nimmt Fahrt auf - Alibabas Milliarden-Einsatz könnte die globalen Innovationskarten neu mischen