Die digitale Kristallkugel: Wie Crunchbase mit AI die Start-up-Zukunft vorhersagt

Die digitale Kristallkugel: Wie Crunchbase mit AI die Start-up-Zukunft vorhersagt
Screenshot CrunchBase

Die Marktforschungsfirma Crunchbase wagt eine spektakuläre Wende. Nach 17 Jahren Datensammlung nutzt sie jetzt AI, um die Zukunft von Start-ups vorherzusagen. Ein Schritt, der die Suche nach den nächsten Einhörnern im Silicon Valley revolutionieren könnte.

Das neue AI-System stöbert nicht nur in öffentlichen Daten. Es analysiert die digitalen Brotkrumen von 80 Millionen Nutzern. Wenn Start-up-Mitarbeiter ihre Profile aktualisieren und die Investoren-Aufrufe steigen, wittert Crunchbases AI eine Finanzierungsrunde. Diese subtilen Signale, unsichtbar für das bloße Auge, bilden Muster, die auf wichtige Meilensteine hinweisen.

Die Trefferquote beeindruckt: Crunchbase erkannte Anthropics 2-Milliarden-Finanzierung, bevor sie passierte. Auch Codas Übernahme durch Grammarly wurde mit 93-prozentiger Genauigkeit vorhergesagt. Nur bei den Pleiten schwächelt das System - hier liegt die Trefferquote unter 50 Prozent. Offenbar können sich Unternehmen länger durchschleppen als gedacht.

CEO Jager McConnell musste harte Entscheidungen treffen. Er entließ ein Drittel der Belegschaft - hauptsächlich Vertrieb und Marketing - um das technische Team zu stärken. Das alte Geschäftsmodell stand unter Druck von Chatbots, die ähnliche Daten finden konnten. "Unternehmen, die nur historische Daten sammeln, sind schon tot", sagt McConnell unverblümt.

Die Umstellung dient nicht nur dem Überleben. Crunchbase wettet darauf, dass die Zukunft der Marktforschung in der Vorhersage liegt, nicht in historischen Aufzeichnungen. Mit Open-Source-Tools und OpenAI-Technologie verarbeitet das System riesige Datenmengen. Das Ergebnis: bis zu 95 Prozent Genauigkeit bei der Vorhersage von Finanzierungsrunden.

Die Ironie? Als Crunchbase seine Kristallkugel auf sich selbst richtete, sah es eine Übernahme in der eigenen Zukunft. McConnell stimmt zu, dass das wahrscheinlich ist. Ein Hinweis darauf, dass selbst Zukunftsvorhersager nicht immun gegen die Wendungen des Schicksals sind.

Warum das wichtig ist:

  • In der ChatGPT-Ära reichen Daten nicht mehr - Du musst vorhersagen können, was als Nächstes passiert
  • Das Nutzerverhalten könnte wertvoller sein als die öffentlichen Informationen, auf denen es basiert
  • Manchmal ist der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, sich selbst neu zu erfinden, bevor es nötig wird

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