Glasfaser-Streit: Bund lässt Telekom-Konkurrenten im Regen stehen

Die Bundesregierung zeigt der Telekom die Samthandschuhe: Sie lehnt strengere Regeln gegen den umstrittenen Doppelausbau von Glasfaserleitungen ab.

Die Deutsche Telekom kann damit weiterhin dort Glasfaser verlegen, wo Wettbewerber bereits aktiv sind - eine Praxis, die Konkurrenten als "Rosinenpickerei" bezeichnen.

Die Bundesnetzagentur hat zwar 427 Fälle untersucht und dabei festgestellt: In mehr als der Hälfte der Fälle konzentriert sich die Telekom tatsächlich auf lukrative Gebiete. Der Bund winkt trotzdem ab. Eine neue Monitoring-Stelle soll das Geschehen beobachten - mehr nicht.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 35,7 Prozent der deutschen Haushalte können mittlerweile Glasfaser buchen. Das klingt zunächst gut. Doch der Doppelausbau verschwendet wertvolle Ressourcen - während viele ländliche Regionen noch immer auf schnelles Internet warten.

Warum das wichtig ist:

  • Während die Telekom in Großstädten doppelt ausbaut, bleibt das digitale Niemandsland auf dem Land bestehen
  • Die Bundesregierung verwaltet den Status quo, statt den Glasfaserausbau strategisch zu steuern - und das, obwohl sie selbst Telekom-Aktionärin ist