Google-Killer und Denkpause: AI-Startups greifen nach den Sternen

Guten Morgen aus San Francisco,

Anthropic hat mit Claude 3.7 Sonnet die erste "denkende" AI vorgestellt – ein digitales Wunderkind, das zwischen Blitzantworten und philosophischem Grübeln wechseln kann.

Während es im Eiltempo plaudert oder wie ein Schachgroßmeister seinen nächsten Zug durchdenkt, legt es seinen gesamten Gedankenprozess offen. Endlich eine AI, die ihre Entscheidungen nicht wie ein trotziger Teenager mit "weil halt" begründet.

Gleichzeitig wagt sich Perplexity mit seinem Browser "Comet" in die Höhle des Löwen. In einem Markt, den Google Chrome so dominiert wie Godzilla eine japanische Kleinstadt, wollen sie "den Browser neu erfinden".

Details? Fehlanzeige. Aber Ambitionen? Im Überfluss.

Das ist der typische Silicon-Valley-Größenwahn, den wir heimlich alle ein bisschen bewundern – wie einen Freund, der betrunken verkündet, er könne den Mount Everest in Flipflops besteigen.

In diesem Sinne. Enjoy!

Marcus Schuler


Das Beste aus beiden Welten: Anthropics Hybrid-Modell vereint Schnelligkeit und Tiefgang

Credit: Anthropic

Anthropic hat gerade Claude 3.7 Sonnet auf den Markt gebracht – das bislang intelligenteste Modell des Unternehmens und die erste hybride Reasoning-AI überhaupt.

Anders als seine Vorgänger kann dieses Modell entweder blitzschnell antworten oder sich Zeit nehmen, um komplexe Probleme durchzudenken. Das Besondere an Claude 3.7 ist der duale Betriebsmodus. Der Standardmodus liefert schnelle Antworten wie herkömmliche AI. Der erweiterte Denkmodus zeigt den Nutzern Claudes schrittweisen Denkprozess. Die meisten Konkurrenzmodelle zwingen zur Wahl zwischen Geschwindigkeit oder Tiefe. Claude vereint beides in einem System.

API-Nutzer erhalten noch mehr Kontrolle durch ein anpassbares "Denkbudget". Dies schafft einen flexiblen Kompromiss zwischen Geschwindigkeit, Kosten und Qualität.

Benchmark-Tests bestätigen die Überlegenheit von Claude 3.7 bei praktischen Aufgaben. Das Modell erzielte Spitzenwerte bei SWE-Bench für Softwareentwicklung und TAU-bench für Einzelhandelsanwendungen.

Zusammen mit dem Modell stellte Anthropic Claude Code vor, einen terminal-basierten Codierassistenten, der Codebasen durchsuchen, Dateien bearbeiten, Tests schreiben und zu GitHub pushen kann. Frühe Tester stellten fest, dass er Aufgaben in einem Durchgang erledigte, die normalerweise über 45 Minuten dauerten.

Die Preise bleiben unverändert bei 3 $ pro Million Eingabe-Tokens und 15 $ pro Million Ausgabe-Tokens, einschließlich Denk-Tokens.

Warum das wichtig ist:

  • Durch die Vereinigung von schnellen Antworten und tiefgehendem Denken in einem Modell macht Anthropic den Wechsel zwischen verschiedenen AI-Systemen für unterschiedliche Aufgaben überflüssig.
  • Die Sichtbarmachung des AI-Denkprozesses bietet Nutzern beispiellose Transparenz darüber, wie Schlussfolgerungen zustande kommen, was Vertrauen schafft und Korrekturen ermöglicht.
  • Mit 45% weniger unnötigen Verweigerungen als sein Vorgänger balanciert Claude 3.7 Sicherheit und praktische Nutzbarkeit besser aus als frühere AI-Systeme.

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Denkende Modelle im Anmarsch: Warum Claude 3.7 und Grok 3 eine neue KI-Ära einläuten

Eine neue Generation von AI ist mit Claude 3.7 und Grok 3 auf den Plan getreten. Diese "Gen3"-Modelle nutzen die zehnfache Rechenleistung von GPT-4 und schaffen damit einen grundlegenden Wandel in ihren Fähigkeiten.

Ihre Stärke beruht auf zwei "Skalierungsgesetzen": massive Trainingsressourcen (10^26 FLOPS) und mehr "Denkzeit" für die AI während der Problemlösung.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Claude erstellt jetzt interaktive Visualisierungen und funktionsfähige Anwendungen durch einfache Konversation. Es kann ohne explizite Anweisungen funktionierende Demos bauen und interaktive Erlebnisse mit Grafiken programmieren.

Gleichzeitig sinken die Kosten rasant. GPT-4 startete bei 50 Dollar pro Million Token. Heute kosten bessere Modelle nur noch ein paar Cent.

Warum das wichtig ist:

  • Die vorhersehbare Skalierung von AI deutet auf kontinuierliche Verbesserungen hin, statt auf eine Verlangsamung
  • Niedrigere Kosten bei höheren Fähigkeiten werden Wissensarbeit branchenübergreifend verändern

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AI Photo of the Day

@nathanwood4 via midjourney.com
@nathanwood4 via midjourney.com
Prompt:
A hyper-realistic photograph of an astronaut in a white space suit lying peacefully on a bed of blooming pink roses. The reflective visor of the helmet mirrors the surrounding flowers. The astronaut's body is relaxed, arms slightly bent, legs stretched out. The scene is bathed in soft, warm sunlight, casting gentle shadows. The contrast between the futuristic space suit and the delicate natural beauty of the roses creates a dreamlike, surreal atmosphere.

Credit: Perplexity

Revolution oder heisse Luft? Perplexity will den Browser neu erfinden.

Perplexity, die AI-gestützte Suchmaschine, kündigt einen eigenen Browser namens "Comet" an. Details? Fehlanzeige. Außer einem Anmeldeformular für frühen Zugang und dem vollmundigen Versprechen, "den Browser neu zu erfinden", bleibt vieles im Dunkeln.

"So wie Perplexity die Suche neu erfunden hat, erfinden wir auch den Browser neu", erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber TechCrunch. Klingt beeindruckend – oder nach typischem Silicon-Valley-Größenwahn.

Das 2022 gegründete Startup mit einer Bewertung von 9 Milliarden Dollar expandiert in rasantem Tempo. Gerade erst haben sie ein "Deep-Research"-Tool auf den Markt gebracht, das mit Schwergewichten wie OpenAI, Google und xAI konkurriert. Früher im Jahr erschienen bereits ein Android-Assistent und eine API für AI-Suche.

Comet wird in einem überfüllten Markt antreten, in dem Google Chrome den Ton angibt. Microsoft Edge, Mozilla Firefox und Nischenanbieter wie Vivaldi und Opera warten nicht gerade sehnsüchtig auf einen weiteren Konkurrenten. Auch The Browser Company entwickelt mit "Dia" bereits einen AI-nativen Browser.

Mit wöchentlich über 100 Millionen Suchanfragen wächst Perplexity beeindruckend – ebenso wie die Liste juristischer Probleme. Medienhäuser wie Dow Jones, NY Post und New York Times haben rechtliche Schritte wegen angeblicher "Inhaltskleptokratie" eingeleitet. Perplexity kontert mit einem Umsatzbeteiligungsprogramm für kooperationswillige Verlage. Ob das die Anwälte besänftigt, steht in den Sternen.

Warum das wichtig ist:

  • AI-Unternehmen beschränken sich nicht mehr auf Nischentools, sondern erschaffen komplette digitale Ökosysteme unter eigener Kontrolle.
  • Die Grenzen zwischen Suchen und Browsen verschwimmen zunehmend – AI wird zum Gatekeeper unserer Informationsaufnahme.
  • Trotz rechtlicher Anfechtungen marschieren AI-Suchunternehmen unbeirrt vorwärts – entweder aus juristischer Selbstsicherheit oder einer bemerkenswerten Bereitschaft für kostspielige Gerichtsverfahren.

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AI & Tech News

Trump will Chip-Sanktionen gegen China verschärfen

Die neue US-Regierung unter Donald Trump plant, die bestehenden Beschränkungen für Chinas Halbleiterindustrie zu intensivieren. Erste Gespräche mit japanischen und niederländischen Vertretern sollen verhindern, dass Ingenieure von Tokyo Electron und ASML weiterhin Chip-Equipment in China warten können. Gleichzeitig erwägt das Weiße Haus strengere Kontrollen für Nvidia-Chips und zusätzliche Sanktionen gegen chinesische Unternehmen wie SMIC.

Musk und Regierungsmitarbeiter: AI bewertet Jobs

Ein AI-System soll entscheiden, welche US-Bundesbedienstete ihren Arbeitsplatz behalten dürfen. Die Bewertungsgrundlage: E-Mail-Antworten auf Elon Musks Frage nach wöchentlichen Erfolgen. Das Material wandert direkt in ein Sprachmodell, das dann die "Missionsrelevanz" jeder Position analysiert, berichten Insider.

Musk will Flugverkehr ins Netz bringen

SpaceX plant, Starlink-Satellitenterminals für die Modernisierung der FAA-Netzwerke einzusetzen. Dieses Vorhaben wirft Fragen zu möglichen Interessenkonflikten in Musks Geschäftsimperium auf. Verizons bestehender 2-Milliarden-Dollar-Vertrag für dieselbe Infrastruktur könnte dadurch in Gefahr geraten.

Datenbank-Riese kauft sich KI-Realitätssinn

MongoDB schluckt Voyage AI für schlappe 220 Millionen Dollar, um den Kampf gegen halluzinierende KI aufzunehmen. Die Kombination aus MongoDB-Datenbanken und Voyage-Abrufwerkzeugen soll sicherstellen, dass AI-Anwendungen erst nachdenken, bevor sie Unsinn erzählen.

Künstler gegen AI: Britischer Urheberrechtsstreit eskaliert

Kreativschaffende rebellieren gegen britische Regierungspläne, die AI-Unternehmen erlauben würden, urheberrechtlich geschützte Werke ohne Erlaubnis zu nutzen. Kate Bush und 1.000 weitere Musiker protestieren mit einem Album der Stille, während 48.000 Kreative ein Manifest gegen die existenzbedrohenden "Opt-out"-Vorschläge unterzeichnet haben.


AI Decoded 🔓

Your guide to mastering AI tools - no tech degree required.

PROMPT-KUNST: SO MEISTERST DU AI-ANFRAGEN! 🎯✨

Ein guter Prompt ist wie ein guter Espresso - konzentriert, stark und bringt dich in Schwung. Für ChatGPT's o1 brauchst du vier Säulen nach Ben Hylak, die deine AI-Anfragen zum Erfolg führen.

Zuerst kommt das Ziel - sag der AI genau, was du willst. "Ich möchte einen personalisierten Ernährungsplan für Vegetarier erstellen" ist präziser als vage Wünsche. Mit klaren Zielen sparst du Zeit und vermeidest frustrierende Nachfragen.

Zweitens: Rückgabeformat festlegen. "Erstelle einen Wochenplan mit Frühstück, Mittag- und Abendessen inklusive Zutatenlisten und Zubereitungsanleitungen" gibt der AI eine klare Struktur vor. Strukturierte Anfragen führen zu strukturierten Antworten - ein Naturgesetz der AI-Kommunikation. 🗂️

Drittens: Warnungen & Einschränkungen setzen. "Stelle sicher, dass alle Rezepte glutenfrei sind und keine industriellen Zucker enthalten" hilft der AI, deine roten Linien zu respektieren. So wirst du zum Dirigenten des AI-Orchesters, nicht zum Bittsteller. 🎭

Viertens: Kontext-Dump - der saftige Teil. "Ich bevorzuge mediterrane Küche und habe Zugang zu einem lokalen Bauernmarkt für frische Produkte" liefert wertvolle Hintergrundinformationen. Je mehr relevante Details, desto beeindruckender die Ergebnisse - die AI kann nur so gut sein wie deine Anleitung. 🚀

Vergiss nicht: Rechtschreibfehler und grammatikalische Ausrutscher verwirren selbst die klügste AI.

Ein sauberer Prompt ist wie gepflegte Schuhe beim ersten Date - es zählt der erste Eindruck.

Plane deine Anfragen, definiere Format und Tonfall, und bereite zusätzliche Materialien vor, wenn möglich. So meisterst du die Kunst des perfekten Prompts und holst das Maximum aus deinen AI-Interaktionen heraus. 🧠💡

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