Huawei trotzt US-Sanktionen mit verdoppelter Chip-Ausbeute

Huawei hat die Ausbeute seiner AI-Chips auf beachtliche 40 Prozent verdoppelt. Ein Triumph für ein Unternehmen, das Washington mit Exportkontrollen lahmlegen wollte. Die Ascend-Chip-Produktionslinie wurde erstmals profitabel. In Shenzhen knallten wohl die Champagnerkorken.

Chinesische Tech-Giganten horten Nvidia H20-Chips wie Weltuntergangsfanatiker Dosennahrung. Tencent, Alibaba und ByteDance können nicht genug davon bekommen, um DeepSeeks plötzlich populäre AI-Modelle zu betreiben. Selbst kleinere Unternehmen springen jetzt ins AI-Getümmel. Das Absperrband ist gefallen.

Huawei plant, dieses Jahr 100.000 seiner neuesten 910C-Prozessoren herzustellen. Zusätzlich werden 300.000 der älteren 910B-Chips produziert. Nicht schlecht für eine Technologie, die Amerika glaubte eingedämmt zu haben.

Das Unternehmen entwickelte mit SMIC einen cleveren Umweg. Sie erschufen einen Produktionsprozess, der ohne die verbotenen niederländischen EUV-Maschinen auskommt. Not macht eben erfinderisch.

Nvidia dominiert dennoch den Markt. Der amerikanische Konzern verkaufte im letzten Jahr eine Million H20-Chips an chinesische Kunden. Das entspricht einem Umsatz von 12 Milliarden Dollar – genug, um selbst wohlhabende Tech-Bosse vor Freude schluchzen zu lassen.

Technische Probleme plagen Huaweis Bemühungen. Ihre 910B-Chips stolpern während umfangreicher AI-Trainings. Speicherprobleme und Verbindungsschwierigkeiten verfolgen sie wie Geister in uralter Hardware. An der Behebung dieser Fehler in den neueren 910C-Modellen wird fieberhaft gearbeitet.

Donald Trumps Regierung droht nun, die H20-Lebensader zu kappen. Chinesische Firmen beeilen sich, Bestellungen aufzugeben, bevor potenzielle neue Beschränkungen greifen. Nichts motiviert Einkaufsabteilungen mehr als drohende Knappheit.

Peking drängt lokale Unternehmen, stattdessen Huawei-Chips zu kaufen. Sie streben nach technologischer Unabhängigkeit. Huaweis Gründer versicherte Präsident Xi kürzlich, dass Chinas "Mangel an Kern und Seele"-Sorgen nachgelassen haben. Übersetzung: "Wir bekommen dieses Chip-Zeug in den Griff, Chef."

Warum das wichtig ist:

  • Der technologische Kalte Krieg verschärft sich – wobei China beweist, dass Sanktionen genauso oft Innovation erzeugen wie Barrieren
  • Die Demokratisierung von AI-Hardware schreitet voran und zieht Sektoren wie Gesundheitswesen und Bildung in die Top-Liga der Datenverarbeitung
  • Geopolitische Schachzüge bestimmen zunehmend, wer welche Technologie bauen kann, und schaffen eine Flickenteppich-Landschaft globaler Innovation

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