🤖 KI-Report: Von Therapie-Bots und dreisten Datendieben

Guten Morgen aus San Francisco,
KI mutiert zum digitalen Therapeuten - und das überrascht selbst Experten. In Südafrika nutzen Menschen ChatBots statt echter Psychologen. 🧠 Kein Wunder: Ein Therapeut betreut dort 100.000 Patienten.
Die KI hilft auch im Alltag. Sie plant Putzaktionen, berechnet Kalorien und gestaltet Reiserouten. 🧹 Besonders spannend: Viele Menschen fragen die KI nach dem Sinn des Lebens. (Spoiler: 42 ist nicht die einzige Antwort.)
Brandneu: OpenAI zieht die Zügel an. 🔒 Entwickler müssen sich künftig ausweisen, bevor sie Zugang zu neuen Modellen bekommen. Der Grund? Chinesische Hacker haben offenbar Ende 2024 Daten geklaut. Auch Nordkorea versuchte sein Glück - und bekam digitalen Hausverbot.
Stay curious,
Marcus Schuler
KI revolutioniert unseren Alltag - aber anders als gedacht

Eine neue Studie zeigt: Menschen nutzen Künstliche Intelligenz 2025 vor allem für persönliche Anliegen. Therapie und emotionale Unterstützung führen die Liste der häufigsten Anwendungen an.
Die Zahlen überraschen: In Südafrika kommt ein Psychologe auf 100.000 Menschen. Ein Psychiater betreut sogar 300.000 Menschen. Viele Nutzer weichen deshalb auf KI-Chatbots aus. "Datenschutz spielt keine Rolle, wenn das Überleben der Tagesordnung steht", schreibt ein Betroffener.
Auch bei der Lebensorganisation hilft KI. Die Modelle erstellen Putzpläne, berechnen Ernährungswerte oder planen Reisen. Auf Platz drei der beliebtesten Anwendungen steht die Sinnsuche. Menschen fragen die KI nach Lebenszielen und Werten.
Die technischen Anwendungen rücken in den Hintergrund. Microsoft-Manager Jared Spataro sieht die KI vor allem als "persönlichen Assistenten bei der Arbeit". Sie befreit von lästigen Aufgaben und dient als Gesprächspartner.
Die intensive Nutzung hat auch Schattenseiten. "Ich bin zu abhängig geworden", gesteht ein Nutzer. Andere sorgen sich um die Bildung. KI kann Schulaufgaben in Sekunden lösen.
Warum das wichtig ist:
- Die KI entwickelt sich zum digitalen Lebensberater - weit über technische Hilfe hinaus
- Der Trend zeigt: Menschen suchen in der KI nicht nur Effizienz, sondern auch emotionale Unterstützung
Read on, my dear:
- Harvard Business Review: How People Are Really Using Gen AI in 2025
KI Photo des Tages

Prompt:
"A young woman with a peaceful smile stands in a vibrant Indian market during sunset. She wears a traditional green saree with gold embroidery and a matching dupatta covering her head. In her hands, she holds a large plate of biryani decorated with colorful vegetables, rice, and pieces of chicken. Behind her, people in traditional Indian clothing walk through a busy market with hanging lights, and an Indian flag waves in the background. A temple dome can be seen in the soft sunset light, creating a warm, celebratory atmosphere
OpenAI führt strengere Kontrollen für Entwickler-Community ein

OpenAI verschärft die Zugangskontrollen. Der KI-Konzern verlangt künftig von Organisationen einen amtlichen Ausweis, bevor sie bestimmte neue Modelle nutzen dürfen.
Die neue "Verified Organization" soll Entwicklern Zugriff auf die fortschrittlichsten KI-Modelle ermöglichen. OpenAI prüft dafür Ausweise aus über 200 Ländern. Ein Ausweis darf nur alle 90 Tage eine Organisation verifizieren.
Nicht jede Organisation bekommt automatisch grünes Licht. OpenAI behält sich vor, Anträge abzulehnen. Bestehende Kunden können ihre bisherigen Modelle allerdings weiter wie gewohnt nutzen.
Der Zeitpunkt kommt nicht von ungefähr. Erst kürzlich hatte Bloomberg berichtet, dass OpenAI gegen einen mutmaßlichen Datendiebstahl ermittelt. Eine Gruppe mit Verbindungen zum chinesischen KI-Labor DeepSeek soll Ende 2024 große Datenmengen abgegriffen haben - vermutlich zum Training eigener Modelle.
Auch Nordkorea versucht offenbar, an OpenAIs Technologie heranzukommen. Das Unternehmen hat mehrere Versuche dokumentiert, die API für fragwürdige Zwecke zu missbrauchen.
Warum das wichtig ist:
- OpenAI riegelt seine Kronjuwelen ab - und zeigt damit, wie wertvoll die neuesten KI-Modelle sind
- Die ID-Pflicht könnte ein Vorbild für die ganze Branche werden
Read on, my dear:
OpenAI: API Organization Verification
Neue Kehrtwende bei US-Zöllen: Smartphones bald teurer?

US-Präsident Donald Trump plant einen Frontalangriff auf die Tech-Branche. Nach einer kurzen Verschnaufpause sollen chinesische Smartphones und Halbleiter bald nun doch mit Strafzöllen belegt werden.
"Niemand kommt ungeschoren davon", wetterte Trump auf Truth Social. Besonders China stehe im Fokus. Sein Handelsminister Howard Lutnick wurde noch deutlicher: Elektronik und Halbleiter müssten künftig in Amerika gebaut werden.
Die Ankündigung trifft vor allem Apple. Der iPhone-Hersteller produziert rund 80 Prozent seiner Smartphones in China. Eine schnelle Verlagerung der Produktion in die USA halten Experten für unrealistisch.
An der Wall Street wächst die Nervosität. Der Milliardär Ray Dalio warnt bereits vor einer Rezession - oder Schlimmerem. Die ständigen Kehrtwenden der US-Regierung hätten einen "sehr störenden" Effekt auf die Märkte.
Warum das wichtig ist:
- Trump setzt die Tech-Branche unter Druck, ihre Produktion in die USA zu verlagern - koste es, was es wolle
- Der 145-Prozent-Zoll auf China-Importe könnte das Ende globaler Lieferketten einläuten
Read on, my dear:
- Financial Times: US tech tariff exemption will be temporary, says Trump
KI & Tech News
Netflix bringt KI in die Filmsuche
Netflix testet eine neue Suchfunktion, die mithilfe von OpenAI die Stimmung der Nutzer erkennt und passende Filme vorschlägt - zunächst nur in Australien und Neuseeland auf iOS-Geräten. Bemerkenswert dabei: Anders als sonst müssen Nutzer die KI-Funktion aktiv einschalten - vielleicht weil Netflix die nervöse Filmbranche nicht noch mehr beunruhigen will.
Palantir greift nach heiklen IRS-Daten
Palantir, das Softwareunternehmen von Peter Thiel, arbeitet mit der US-Steuerbehörde IRS offenbar an einer neuen "Mega-API", die Zugriff auf sämtliche Steuerdaten der Amerikaner ermöglichen soll. Das Team aus IRS-Ingenieuren und Palantir-Vertretern will das Projekt in nur 30 Tagen umsetzen - was Datenschützer aufhorchen lässt, denn die Software könnte Zugang zu Steuererklärungen, Sozialversicherungsnummern und Beschäftigungsdaten von Millionen Bürgern bekommen.
Mistral zeigt, wie KIs sich gegenseitig bewerten
Mistral AI setzt verstärkt auf KI-Systeme, die andere KIs bewerten - ein cleverer Ansatz, wenn menschliche Prüfer fehlen. Das System bewertet dabei drei Kernpunkte: Ist der Kontext relevant? Stimmen die Fakten? Und beantwortet die KI tatsächlich die gestellte Frage?
Google leitet KI-Nutzer zu weiteren Google-Suchen
Google hat seine KI-Antworten mit neuen Links ausgestattet, die Nutzer direkt zu weiteren Google-Suchergebnissen führen - angeblich um die Navigation zu verbessern. Die Verleger dürften weniger begeistert sein, denn statt auf ihre Websites zu verlinken, hält Google die Nutzer jetzt noch stärker im eigenen Suchkosmos.
Tech-Milliardäre wollen Urheberrecht abschaffen
Jack Dorsey, Gründer von Twitter und Square, fordert die Abschaffung des gesamten Urheberrechts - und Elon Musk stimmt sofort zu. Die Ironie dabei: Beide haben ihre Milliarden genau durch jene Gesetze verdient, die sie jetzt abschaffen wollen.
OpenAI CEO Altman verplappert sich auf TED-Bühne
OpenAI-Chef Sam Altman hat auf der TED-Konferenz versehentlich verraten, dass sich die ChatGPT-Nutzerzahlen binnen weniger Wochen verdoppelt haben. Der neue Bildgenerator lockte allein in einer Stunde eine Million neue Nutzer an - doch während Altman über KI-Agenten und autonome Systeme spricht, sorgen sich Künstler um ihre Zukunft.
Alibabas KI-App überholt ByteDance
libabas KI-Assistent Quark hat im März die Spitzenposition unter Chinas KI-Apps erobert und erreicht jetzt 150 Millionen aktive Nutzer pro Monat. ByteDance muss sich mit Platz zwei zufriedengeben - ihr KI-Assistent Doubao kommt auf 100 Millionen Nutzer, während DeepSeek mit 77 Millionen den dritten Platz belegt.
"Slopsquatting": Wenn KI-Tools falsche Code-Pakete empfehlen

Eine neue Sicherheitsgefahr bedroht Entwickler. KI-Assistenten wie ChatGPT empfehlen in ihren Code-Beispielen oft Pakete, die gar nicht existieren. Hacker könnten diese Lücke ausnutzen.
Der Sicherheitsforscher Seth Larson nennt die Schwachstelle "Slopsquatting". Anders als beim bekannten "Typosquatting" nutzen Angreifer dabei keine Tippfehler aus. Stattdessen registrieren sie die von KI-Tools erfundenen Paketnamen - und schleusen so Schadcode ein.
Eine neue Studie zeigt das Ausmaß: Bei 576.000 getesteten Code-Beispielen empfahlen die KI-Modelle in 20 Prozent der Fälle nicht existierende Pakete. Selbst ChatGPT-4 lag in 5 Prozent der Fälle daneben.
Die erfundenen Namen tauchen dabei oft mehrfach auf. Von über 200.000 Phantasie-Paketen erschienen 58 Prozent mindestens zweimal in den Tests. Das macht sie für Angreifer besonders interessant.
Bisher gibt es keine Hinweise auf aktive Angriffe. Doch das Sicherheitsunternehmen Socket warnt: Die KI-Halluzinationen sind vorhersehbar und wirken echt. Angreifer könnten das leicht ausnutzen.
Warum das wichtig ist:
- Entwickler vertrauen blind auf KI-Tools - und öffnen damit Hackern Tür und Tor
- Die Schwachstelle zeigt: Künstliche Intelligenz macht auch die Software-Entwicklung unsicherer
Read on, my dear:
” Behandelt sie wie Feinde" - Medienwelt rechnet mit Big Tech ab

Eine radikale Wende in Perugia: Wo früher Google und Meta als Förderer des Journalismus umworben wurden, dominiert heute scharfe Kritik.
Die britische Journalistin Carole Cadwalladr fasst die Stimmung auf dem International Journalism Festival knapp zusammen: "Wir müssen diese Plattformen wie Feinde behandeln."
Der Machtkampf tobt nicht mit Panzern, sondern um Daten: In den USA greift das Trump-Lager ungebremst auf Regierungsdaten zu, um etwa Elon Musks KI-Systeme zu füttern. "Diese Daten kommen nicht mehr zurück", warnt Cadwalladr. Sie hatte einst den Cambridge-Analytica-Skandal aufgedeckt - und sieht heute noch Schlimmeres. Sehenswertes TED Video