Milliarden-Poker und Discount-Research

Milliarden-Poker und Discount-Research
Credit: Midjourney

Guten Morgen aus San Francisco,

hier fließen heute die Milliarden schneller als der Morgenkaffee. Diesmal mit einer typischen Valley-Nachricht:

Ex-OpenAI-Chefin Mira Murati gründet "Thinking Machine Labs" und sammelt angeblich mal eben eine Milliarde Dollar ein. Angeblich peilt sie einen Firmenwert von neun Milliarden an. Ohne Produkt. Das zeigt einmal mehr, dass die Valley-Blase munter weiterwächst.

Zeitgleich macht OpenAI seine Premium-Forschungs-Features zum Schnäppchenpreis: von 200 auf 20 Dollar pro Monat - ein deutliches Zeichen, dass der AI-Markt zum Haifischbecken wird, in dem sich die Anbieter gegenseitig unterbieten.

In diesem Sinne. Enjoy!

Marcus Schuler


Murati jagt die Milliarde mit Elite-Truppe

Credit: Thinking Machine Labs

Mira Murati, frisch gebackene Gründerin von Thinking Machine Labs, hat Großes vor. Die ehemalige OpenAI-CTO angelt nach einer Milliarde Dollar - Firmenbewertung: schlappe 9 Milliarden. Nicht übel für ein Startup ohne Produkt.

Das Silicon Valley 2025: Investoren werfen mit Geld nur so um sich, besonders wenn Ex-OpenAI-Mitarbeitende anklopfen. Die ziehen Risikokapital an wie Honig die Bienen. Murati holte sich ihre Meriten in sechs Jahren bei OpenAI, leitete die ChatGPT-Entwicklung und wärmte kurz den CEO-Sessel nach Sam Altmans turbulenter Entlassung im November 2023.

Ihr Blog-Post klingt wie eine AI-Standardfloskel: "Wir machen AI-Systeme verständlicher, anpassbarer und leistungsfähiger." Mmpf. Dafür ist ihr Team beeindruckend: John Schulman (ChatGPT-Miterschaffer), Jonathan Lachman (Ex-Spezialprojekte), Barrett Zoph (ChatGPT-Architekt) und Alexander Kirillov (Sprachmodus-Experte) sind an Bord.

Die AI-Branche gleicht einem Karussell: Ilya Sutskever, OpenAIs Chefwissenschaftler, gründete im Mai 2024 Safe Superintelligence Inc. Die Amodei-Geschwister schufen 2021 Anthropic. Muratis Sprecher schweigt zu den Finanzierungsgerüchten - Milliardäre müssen sich noch gedulden. Die Runde läuft noch, Details könnten sich ändern.

Warum das wichtig ist:

  • OpenAIs Talentblutung erschafft eine milliardenschwere Diaspora konkurrierender AI-Labore. Die Rettung der Menschheit durch künstliche Intelligenz erfordert offenbar Wettbewerb statt Zusammenarbeit.
  • Eine 9-Milliarden-Bewertung für ein frisch gebackenes Startup unterstreicht das Vertrauen der Investoren – und ihre Risikobereitschaft. Geschäftsmodell optional.
  • Das Stühlerücken in der AI-Branche geht weiter. Gleiche Gesichter, neue Firmen, größere Preisschilder. Innovation durch Rotation.

Read on, my dear:


a computer screen with a quote on it
Photo by Jonathan Kemper / Unsplash

Deep Dive ohne dickes Portemonnaie: ChatGPT Plus punktet mit Research-Upgrade

OpenAI beschenkt Plus-Abonnenten mit einem Upgrade. Deep Research wandert vom 200$/Monat Pro-Paket zum 20$/Monat Plus-Tarif. Die Preisdifferenz könnte einen kleinen Gebrauchtwagen finanzieren.

Das AI-Tool zaubert umfassende Recherchen zu komplexen Themen. Der Nutzende tippt, die AI schwitzt. Plus-Kunden erhalten 10 monatliche Deep Research-Anfragen. Pro-Kunden bekommen 120 statt 100 – genug, um eine kleine Enzyklopädie zu füllen.

OpenAI polierte die Funktionen auf Hochglanz. Bilder flankieren jetzt Zitate. Das System verschlingt Dokumente verschiedenster Formate. Es analysiert Dateien mit der Akribie eines Steuerprüfers.

Die Bedienung fordert kein Raketenwissenschaftler-Diplom. Ein Klick auf das Deep Research-Symbol genügt. Dann heißt es warten – zwischen fünf und dreißig Minuten. Genug Zeit, um Kaffee zu kochen oder eine Folge Sitcom zu schauen.

Die Zielgruppe umfasst Finanzexperten, Wissenschaftler, Politiker und Ingenieure. Auch Forscher und neugierige Normalverbraucher profitieren. Die Berichte glänzen mit Präzision und Quellenangaben.

Die Dokumentenintegration erhielt ein besonderes Tuning. Die AI verknüpft lokale Dateien mit Web-Informationen. Das Copy-Paste-Zeitalter endet hier.

OpenAI plant weitere Verbesserungen. Künftige Versionen werden mehr Visualisierungen bieten. Das Unternehmen beschreibt die aktuelle Version als "rechenintensiv". Gratis-Nutzer haben auf das Deep Dive Tool keinen Zugriff.

Warum das wichtig ist:

  • Das Forschungsspielfeld kippt – ein monatlicher Cappuccino ersetzt zehn
  • AI-Forschungshelfer mutieren von Spielzeug zu Arbeitspferden und revolutionieren Wissensarbeit
  • Die Kluft zwischen Hobby- und Profi-Tools schrumpft – bald nutzen Oma und CEO dieselben AI-Werkzeuge

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AI Photo of the Day

@evgenia987 via midjourney
@evgenia987 via midjourney
Prompt:
Painted white, St Mary’s Lighthouse, St Mary’s Island, England highly-stylised atmospheric ink and wash painting, D flat precise line work, gongbi painting, delicate details flat illustration, soft strokes , layered composition, regency colour palette.

AI & Tech News


Meta dementiertert Pläne für Mega-Rechenzentrum

Meta weist Berichte über einen geplanten 200-Milliarden-Dollar-AI-Datencampus zurück. US-Medien berichten, das Unternehmen sondiere Standorte in Louisiana, Wyoming und Texas. Ein Meta-Sprecher bezeichnete die Berichte als "reine Spekulation".

Apples Diktierfunktion verwechselt "rassistisch" mit "Trump"

Apples Sprache-zu-Text-Funktion hat kurzzeitig "Trump" auf dem Bildschirm angezeigt, wenn Nutzer "rassistisch" sagten. Der Apfel-Konzern führt dies auf phonetische Ähnlichkeiten zwischen den Wörtern zurück – nicht auf ein unterschwelliges Programmier-Komplott. Räusper.

Musks AI-Chatbot entfesselt digitalen Fluch-Tornado

xAI startete letzten Sonntag Grok 3 mit unzensiertem Sprachmodus, der von 30-sekündigen Schreianfällen bis zu expliziten (!!!) Rollenspielen alles ermöglicht. Die "entfesselte" Persönlichkeit des Chatbots flucht hemmungslos, wenn man sie provoziert. Damit bricht Elon Musk bewusst mit dem sichereren Ansatz seiner Konkurrenten.


AI Decoded 🔓: Audio Tools

Dein Guide für AI-Tools – ganz ohne IT-Studium

Credit: midjourney

Jenseits von ElevenLabs: KI-Audio-Tools, die wirklich Zeit sparen

Die Audioproduktion entwickelt sich rasant. KI übernimmt Aufgaben, die früher nur Profis erledigen konnten. Das spart Zeit und erhöht die Qualität – ganz ohne Tontechnik-Studium.

Die KI-Audio-Revolution beginnt hier:

Resound: KI, die deinen Podcast wie ein Profi poliert

  • Was es kann: Entfernt Füllwörter, Pausen und Hintergrundgeräusche. Optimiert den Sound mit EQ, Kompression und Lautstärkeanpassung.
  • Besonderes Feature: Zerstört "Ähms" mit brutaler Effizienz.
  • Verfügbarkeit: Funktioniert im Browser, mobil und am Desktop.
  • Preis: Gratis (20 Minuten Audio); Abos von 15 $/Monat (4 Stunden) bis 60 $/Monat (30 Stunden).
  • Perfekt für: Solo-Podcaster, die lieber Inhalte erstellen als endlos zu schneiden.

Auphonic: Der alte Hase, der immer noch smarter ist als viele Neue

  • Was es kann: Pegelt Stimmen aus, entfernt Rauschen/Brummen, optimiert Audio für Streaming-Standards.
  • Besonderes Feature: Erzwingt plattformspezifische Lautstärkenormen – dein Sound passt überall.
  • Verfügbarkeit: Web-App plus iOS- und Android-Apps für schnelle Korrekturen unterwegs.
  • Preis: Gratis (2 Stunden pro Monat); Abos von 11 $/Monat (9 Stunden) bis 99 $/Monat (100 Stunden). Einmalige Credits ab 12 $ (5 Stunden).
  • Perfekt für: Podcaster, Lehrer und Journalisten, die schnellen, professionellen Klang brauchen.

LALAL.AI: Die Audioklinik...

  • Was es kann: Trennt Gesang von Instrumenten, isoliert einzelne Sounds, entfernt Störgeräusche und manipuliert Stimmen.
  • Besonderes Feature: Extrahiert klare Vocals aus Mischspuren, ohne die Qualität zu ruinieren.
  • Verfügbarkeit: Web-Service, Desktop-Apps (Windows/Mac) und Mobile (iOS/Android).
  • Preis: Gratis-Test (10 Minuten); Einmal-Kauf ab 18 $ (90 Minuten) bis 100 $ (750 Minuten).
  • Perfekt für: Musiker, die Stems für Remixes brauchen, Podcaster, die Dialoge bereinigen, und Karaoke-Fans.

CrumplePop: Die One-Click-Lösung für Video-Creators

  • Was es kann: Entfernt Hall, Lüftergeräusche, Wind und elektrisches Brummen.
  • Besonderes Feature: Alles wird lokal verarbeitet – deine Audiodaten bleiben bei dir.
  • Verfügbarkeit: Desktop-App und Plugins für gängige Schnittprogramme.
  • Preis: Gratis-Basisversion; Pro-Features für 29 $/Monat oder einmalig 599 $.
  • Perfekt für: Filmemacher und Cutter, die sauberen Ton wollen, ohne tief in Audiotools einzutauchen.

Warum diese Tools wichtig sind:

AI-Audio-Tools sprengen technische Ketten. Sie verwandeln Amateure in Audio-Profis. Dein Publikum entscheidet in Sekundenschnelle - klingt gut oder weg!

Das Tontechnik-Diplom kannst du jetzt an die Wand nageln. Diese digitalen Sound-Zauberer schuften, während du Kaffee schlürfst. Dein Publikum ahnt nichts von deinem heimlichen Helfer - sie staunen nur über deinen plötzlichen Klang-IQ.