Wenn AI-Systeme über Elon Musk urteilen

Ein faszinierendes Experiment: Fünf führende AI-Chatbots sollten analysieren, ob Tesla-Chef Elon Musk faschistoide Tendenzen zeigt. Das Ergebnis ist so wackelig wie die Karosserie-Passungen beim Cybertruck.
Der diplomatische Eiertanz
Die einen tänzeln um die Frage herum wie ein PR-Manager in der Krise. Claude 3.5 Sonnet etwa bevorzugt es, sich "auf verifizierte Fakten zu konzentrieren statt mit plakativen Etiketten zu hantieren". Das klingt verdächtig nach "darüber sprechen wir später" in Managementkreisen.

Kurz oder lang - Hauptsache eine Meinung
Die Kontraste in den AI-Antworten sind bemerkenswert. Während die französische Mistral AI kurz und knapp erklärt "Elon Musk ist kein Faschist", holen andere zu Analysen aus, die länger sind als eine SpaceX-Rakete hoch fliegt. Grok 3 beta - offenbar inspiriert vom ausschweifenden Twitter-Stil seines Schöpfers - liefert eine Analyse ab, die so lang ist wie eine Tesla-Aktionärsversammlung.

Der Gruß, der tausend Debatten auslöste
Die Chatbots streiten sich auch über Musks umstrittene Geste bei Trumps Amtseinführung 2025. ChatGPT 4 stellt nüchtern fest, dass diese Aktion "weltweit von politischen Persönlichkeiten verurteilt wurde." Das chinesische Deepseek ergänzt: "Neo-Nazi-Gruppen und White-Supremacists feierten die Geste als Bestätigung ihrer Ansichten."
Dem Geld auf der Spur
Ausgerechnet Grok 3 beta - Musks eigener AI-Chatbot - packt brisante Details aus: Sein Schöpfer habe "über 250 Millionen Dollar investiert, um die US-Wahl 2024 zugunsten Trumps zu beeinflussen." Außerdem erwähnt er Musks Ernennung zum Leiter der "Abteilung für Regierungseffizienz" - ein Posten, der so real klingt wie ein profitabler Twitter-Kauf.
Warum das wichtig ist:
- Die unterschiedlichen Interpretationen der AI-Systeme zeigen, wie schwierig es ist, politische Einstellungen objektiv zu bewerten
- Selbst Musks eigener Chatbot Grok scheut sich nicht, kritische Fakten über seinen Schöpfer zu präsentieren
- Die Analyse demonstriert eindrucksvoll, dass AI-Systeme durchaus in der Lage sind, komplexe politische Zusammenhänge zu analysieren - wenn auch mit deutlich unterschiedlichen Ergebnissen